Am 1. September 1949 trafen sich, auf Einladung des Herrn Battista Perlini, sechs wackere Laufenburger im Nebenzimmer des Hotel Schützen. Die Herren Otto Bergmann, Fritz Hegi, Otto Marbot, Josef Schwitter und Josef Weiss diskutierten über die Gründung des Tambourencorps Laufenburg. Ernst Maier, der aus beruflichen Gründen verhindert war, hatte im Vorfeld seine Mitwirkung zugesichert.
Das Trommeln war und ist in Laufenburg nicht unbekannt. Durch viele Jahrhunderte wurden die Landsknechte und Söldner von Trommeln angeführt. Während der Fasnachtszeit hörte man das «Hafenklopfen». Könnten wir uns heute überhaupt eine zünftige Tschättermusik ohne Tambouren vorstellen? Nach reger Diskussion ergab sich der Entschluss, in Laufenburg ein Tambourencorps zu gründen. Als Präsident wurde Herr Otto Bergmann vorgeschlagen und gewählt. Instruktor wurde Militärtambour Otto Marbot. In den folgenden Jahren nahmen die Tambouren an verschiedensten Veranstaltungen teil. Narrentreffen, Musikfeste, Stadtjubiläen und Ähnliches standen auf dem Programm. Damals fanden die Trommelproben jeweils am Montagabend statt. Oft mussten aber zusätzliche Proben eingefügt werden, um neue Märsche auswendig zu lernen. Denn auch das Trommeln will gelernt sein.
Fast zehn Jahre nach der Gründung des Tambourencorps wurde endlich unser Wunsch nach einem eigenen Vereinslokal erfüllt. Frau O. Pompanin vom Gasthof «Zum Schiff» stellte uns einen seit Jahrzehnten unbenützten Raum zur Verfügung. Allerdings mussten einige bauliche Veränderungen vorgenommen werden.
Im Jahre 1967 suchte den Verein eine Krise heim. Nachdem der damalige Präsident den Verein verlassen hatte, wurde W. Benz sen. ad interim zum Präsidenten gewählt. Zusammen mit Rolf Maier konnte er den Verein aus der Krise retten.
Die Fasnachtsgruppe «Paniktrommler und Horrorpfyffer» wurde im Jahre 1980 gegründet. Sie haben sich in der Zwischenzeit aber wieder aufgelöst.
Im Jahre 1981 konnten wir ein neues Probelokal beziehen. Das ehemalige Gefängnis im Wasenturm wurde uns freundlicherweise von der Gemeinde überlassen. Vor dem Einzug musste jedoch viel getan werden. Niklaus Provenzano sorgte für die Einrichtung des Lokals. Natürlich musste auch das alte Wandgemälde von Fritz von Alten mit in den Turm. Auch die alten Waffen, die wir schon im Gasthof «Zum Schiff» zur Dekoration geschenkt bekommen hatten, wurden mitgenommen.
Im Sommer des darauffolgenden Jahres wurde das neue Probelokal dann feierlich eingeweiht und man wagte einen neuen Anlauf mit einer Pfeifergruppe. Sie existierte bis zwei Jahre vor dem 50-jährigen Jubiläum. Im Jahre 1997 wurde sie mangels Mitglieder aufgelöst.
Und dann, wie schon erwähnt, das Jubiläumsfest am 15. Mai 1999. Es war ein richtiges Volksfest. Die Stadthalle war bis auf den letzten Platz gefüllt. Die aktiven Tambouren mussten kurz vor ihrem grossen Auftritt sogar noch zusätzliche Tische aufstellen. Bis nach Mitternacht wurde in der Stadthalle gefeiert. Und keiner der Gäste verliess das Fest, bevor nicht auch die letzte Aufführung zu Ende gespielt war.
Anlässlich des Jubiläums wurde Hanspeter Hänggi aus Mumpf beauftragt, ein Signet zu entwerfen. Nach dem Jubiläum wurde das von Herrn Hänggi kreierte Signet zum neuen Logo der Tambouren erkoren. Es zeigte einen trommelnden Löwen, das Wappentier von Laufenburg.
Im Jahr 2009 haben wir in Laufenburg das 28. Jungtambouren- und Pfeiferfest durchgeführt, auch im Zusammenhang mit unserem 60-jährigen Vereinsbestehen. Das Fest war gespickt mit Attraktionen: unter anderem die Tambouren und Pfeifer von Brig-Glis, die Tambouren der Fasnachtszunft Ryburg und die Roli-Guggers Laufenburg.
In den vergangenen knapp zehn Jahren konnten wir durch jährliche Neueinsteigerkurse, den unermüdlichen Einsatz unserer Instruktoren und ein vielseitiges sowie attraktives Vereinsleben viele Jungtambouren für unsere Leidenschaft begeistern. Dies führte dazu, dass kontinuierlich Mitglieder, die das Jungtambourenalter überschreiten, zu Stammtambouren werden und somit der Bedarf an Uniformen den Bestand überstieg. Leider waren die Uniformen zudem teils altersbedingt, teils aufgrund unterschiedlicher, minderwertiger Nachproduktionen in einem schlechten Zustand und unser Auftreten bedauerlicherweise alles andere als einheitlich. All die genannten Gründe drängten uns zur kompletten Neuuniformierung, welche wir mit dem Einweihungsfest DRUM DINNER am 28. Oktober 2017 in der Stadthalle Laufenburg gebührend gefeiert haben.
Das DRUM DINNER 2017 umfasste eine dreistündige Trommel-Show der Extraklasse, ein exklusives Vier-Gang-Dinner und Rahmenprogramm für alle Rhythmusbegeisterten. Nach der Show bot die Foyer-Bar die Möglichkeit, die Eindrücke Revue passieren und bei einem Drink den Abend ausklingen zu lassen. Durch die einzigartige Kombination von Rhythmus, Show, Ambiente und Kulinarik war das DRUM DINNER 2017 ein unvergessliches Erlebnis für alle Sinne.
Nach dem absoluten Highlight der Neuuniformierung anlässlich des DRUM DINNERS 2017 entschied der Vorstand, das 70 Jahre Jubiläum anders als beim 50- und 60-jährigen nicht mit einem grossen, öffentlichen Fest, sondern vereinsintern zu feiern. Dazu gab es durch das ganze Jahr verschiedene vereinsinterne Anlässe mit dem Höhepunkt, der Vereinsreise mit allen Jung- und Stammtambouren in den Europapark Rust.
Im Jahr 2024 feiert das Tambourencorps Laufenburg 1949 bereits sein 75-jähriges Bestehen. Dies bewog den Gesamtverein abermals öffentlich zu feiern. Diesmal mit einem zweitägigen Jubiläumswochenende Mitte November in der Laufenburger Stadthalle. Nach dem Grosserfolg 2017 wird das DRUM DINNER unter dem Motto «Around the World» neu aufgelegt. Wiederum erwartet die Besuchenden eine abendfüllende Bühnenshow der Extraklasse begleitet von einem Vier-Gang-Dinner. Gleichzeitig wird anlässlich der Jubiläumsfeierlichkeiten die neue Vereinsfahne der Öffentlichkeit präsentiert und eingeweiht. Am Sonntag folgt ein Familien- & Kindertag mit buntem Programm.